Freitag, 19. Dezember 2014
Ein erstes Mal Abschied nehmen.. und es ist gar nicht einfach
Gestern hatte unsere Tochter das letzte Mal Training un ihrem Sportverein. Ein Haufen Mädels, die begeistert Leistungssport betreiben, gemeinsam Wettkämpfe durchstehen und stets für den anderen da sind. Ein Vereinssport den man wirklich als etwas Besonderes beschreiben darf. Dementsprechend schwer war der gestrige Tag.
Seit fast 2 Jahren ist sie im Verein, und sie ist eine der jüngsten. Natürlich kann sie zurückkommen im Sommer... aber 6 Monate sind eine lange Zeit, wenn man sonst schon an 4 Wochen Sommerpause zu Grunde geht.
Schon als ich die kleine gestern von der Schule abholte, war die Stimmung gedrückt. Erste Tränchen flossen, bei dem Gedanken an das letzte Training. Zu Hause hatten wir zuvor Elchkekse und Kekse mit ihrem Namen gebacken.
Nun zog sie sich schon lange vor Abfahrt zum Training ihre Mannschaftskleidung an. Wir Mädels fuhren extra allein, denn es war zu erahnen, dass dies kein leichter Abend wird.
Beim Training angekommen, wurde sie schon in der Umkleide von einigen Mädels stürmisch begrüßt.. immerhin war sie eine Woche krank und man hatte sich eine 1 Woche nicht gesehen.
Diesmal sollte ich beim Training dabei bleiben... allein war es ihr die Situation zu schwer.
Kaum in der Halle, wurde sie freudig begrüßt. "Endlich bist du wieder gesund" !!.. Nach einer Woche.. mein Magen zog sich zusammen.
Während des Aufwärmens klopfte es an der Hallentür... und der Weihnachtsmann trat ein. Oh man... was nen Abgang, ging mir durch den Kopf.
Der Verein hatte den Mädels und Trainern einen Besuch des Herrn in Rot beschert. Es gab also kleine Geschenke und ein tolles Erinnerungsfoto.
Am Ende des Trainings war es dann soweit.. die kleine Maus verteilte die Kekse, erklärte nochmal, wie lange wir nun weg sind und was wir in der Zeit machen werden. Es gab viele Umarmungen und ich sah von weitem, dass sie noch eine Schleife ins Haar gesteckt bekam ( dies ist ein besonderer Teil der Uniform, und nicht jede hat eine eigene Schleife ).
Zum Ende des Trainings kamen Eltern und ich musste immer wieder neu erklären, warum wir uns nun verabschieden. Auch ich bekam noch den ein oder anderen Knuddler, zig Anfragen "bist du bei Facebook, hört man da von euch"... Und ich merkte immer mehr, wir es auch mir langsam den Hals etwas zuschnürte.
Als ich die kleine aus der Umkleide in Empfang nahm und sah, dass die Schleife auch noch personalisiert war, zwickte es gewaltig in der Magengegend und die Tränensäcke füllten sich langsam.
Stark sein, dachte ich, es fällt der kleinen Maus schon schwer genug. Und so wünschten und Mädels, Trainer und Eltern Frohe Weihnachten, einen Guten Start, ganz viel Spaß.. und ja.. und Frohe Ostern und einen starken Sommeranfang.. und viele tolle Erlebnise und und und.... Und irgendwie wurd klar, die Zeit wird lang.
Zurück im Auto war es zu spät... Mama und Tochter schluchzten eine Runde und wussten immerhin:

Es ist ganz schön schwer Abschied zu nehmen, auch wenn man sich ja eigentlich sooo sehr freut!

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