Freitag, 29. Mai 2015
ein letzter muß noch... wir beenden, so wie es begann
ein Thread am Anfang hieß " von Gefühlen, kaputten Autos und letzten Prüfungen"....
ich möchte unterstreichen... so verabschieden wir uns auch:
"Mit gemischten gefühlen, einem kaputten Auto und bevorstehenden letzten Prüfungen"

Wie schön!!

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und ab jetzt ist Schluß!
Soo.. wenn man meint, schlimmer gehts nimmer ,dann zeigt einem das Leben den Stinkefinger und setzt noch einen drauf.
Mann, Sohn und Hund sind noch von der Fähre runtergekommen, mehr ging nicht mehr.. Auto hin! Abgeschleppt... Und dem lieben Himmel sei Dank gibt es Freunde, die einem selbst um Mitternacht 400 km entfernt aus der Patsche helfen.. DANKE.
Was also nun... die Studentin mit dem Studententicket sitzt mit funktionierendem Auto in Schweden, und Mann mit Kind und Arbeit sitzt ohne Auto in Deutschland... langsam wirds schwachsinnig... ich will nach Hause.
Mein Praktikum ist vorbei, zu Hause warten Familie, Freunde, Hochschule.... und eine geteilte Familie ist schei*e.
Seit der Abfahrt der Männer klagt die Tochter über Bauchweh und als ich heute bestimmt habe, dass wir nach Hause fahren, gab sie zu, dass sie den Papa und Bruder doch sehr vermisst.. nur auf die Pferde will sie nicht verzichten. Also... Fähre gebucht, die schwedischen Freundinnen für Montag organsiert, Extra-Reitstunde für Montag organsiert, Schule Bescheid gesagt, Fähre umgebucht, Vermieter Bescheid gesagt, Nachbarn das letzte Bier aufgeschwatzt.... :) Deutschland hat uns Mittwoch zurück!

Zum Praktikum.. natürlich läufts hier auch nicht rund, als ERASMUS Praktikant muß man einen -bericht abgeben, dafür bekommt man einen gewissen Link zugeschickt... dumm nur, dass nirgendwo ein Link ankommt... nicht bei der Anleitung, nicht bei mir, nicht im Spam-Ordner... nichts. Also kann ich meine Pflichten hier nicht erfüllen.. super... Also muß ich auch zurück in Deutschland direkt das Gerenne anfangen. Super!

Aber was lässt sich als Fazit sagen?
Ein Auslandspraktikum erfordert eine große Portion Mut und viel Offenheit. Im sozialen Bereich sollte man einfach Sprachkenntnisse der Landessprache mitbringen, auch für den Pausenschnack zwischendurch.. und nen bissel Freizeitleben will man ja auch noch ausleben. Eigentlich sollte jeder Mensch mal eine Zeit im Ausland leben, um andere Eindrücke mit zu bekommen,andere Wege und Möglichkeiten kennen zu lernen, Problemlösefähigkeiten auszbauen und einfach mal zu wissen, wie schwer es ist, in einem anderen Land zu leben.. und im Angesicht der vielen Flüchtlingsströme und Einwanderer bei uns in Deutschland mal zu sehen, dass es nur sehr wenige Menschen gibt, die einfach so ihre Heimat verlassen. Das ist mit sehr großen Anstrengungen und vielen Einbußen verbunden und ein bischen ist und bleibt man eben auch immer der Ausländer....

Ich würde sagen "interkulturelle Kompetenz entwickeln".. gecheckt!!!!

Übern Tellerrand gucken .. gecheckt!!!

neue Sprache gelernt...gecheckt!!

Den Kindenr gezeigt, dass man sich viele Möglichkeiten im Leben hat... gecheckt!!!!

Deutsch sein auch mal positiv sehen... gecheckt !! :)
jaaaa.. wir sind sooo strikt und deutlich, immer so organsiert und strukturiert.. wir können konzentriert und lösungsorientiert arbeite..... jaha.. und das ist auch gut so!
Ok.... wir sind etwas schnell hilflos, wenn unsere strukturen nicht funktionieren und Neues ist uns erstmal zu wider... wir sind modisch langweilig und fürchterlich spießig.. wir brauchen tausend regeln, anstatt auf einander rücksicht zu nehmen....

jaaa. wie man sieht, die liste ist unendlich.. Fakt ist :
Ich bin in Deutschland geboren, aufgewachsen und dort sozialisiert worden... das legt man nicht so einfach ab! Aber ich bin ein offener Mensch und habe gelernt mal ganz andere Perspektiven einzunehmen.. und das war durchaus ein Prozess.
Anfangs sucht man für alles deutsche Vergleichsmöglichkeiten, aber mit der Zeit lernt man, dass man nicht vergleichen kann.. denn die Umstände, die in Schweden zu dieser oder jener Vorschrift geführt haben, sind andere als die deutschen....

Ich suche noch, wie man das besser vergleichen kann.

Jedenfalls hat Deutschland noch einen sehr sehr weiten Weg vor sich, bei der Gleichstellung von Mann und Frau, besonders wenn es Eltern sind.. ebenso bei der beruflichen Gleichstellung von Eltern und Nichteltern... und bei der Integration, besonders von Kindern!! Leute, diese Kinder werden innerlich für den Rest ihres Lebens mit Deutschland verbunden sein, egal ob wie lange sie in Deutschlans bleiben, Bleiberecht haben...... Die Investition lohnt sich!!!

Und Schweden.. die haben meiner Meinung nach noch einen weiten Weg bei der Gleichstellung von Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen vor sich... Deutschland aber auch. Integration ist nicht Gelichstellung!
Ansonsten haben die Schweden noch einen weiten Weg bei in Sachen Effektivität und Koordination vor sich.....

Schön wars! Viel gelernt haben wir alle auch! Und ich fürchte ich habe nun 2 Millionen Gehinabzweigungen und Synapsen mehr... :)

Danke fürs Folgen... vi ses i Tyskland!

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Freitag, 22. Mai 2015
rien ne va plus.. nichts geht mehr
...sooo... Fähre zurück ist gebucht. Das Chaos nun gebändigt.
Was war los?
Mein Mann wurde in Deutschland aus der gestzlichen Versicherung geschmissen, wegen Arbeitsaufnahme im Ausland bei einem ausländischen Arbeitgeber. Hier in Schweden ist er, da es sich ja nur um eine Saisontätigkeit handelt, nur gegen Arbeitsunfälle versichert. So.. und so ganz ohne Krankenverischerungsanspruch ist dann doch alles nen bissl wackelig. Also, job abgesagt. Arbeitgeber traurig. Mann traurig. Arbeitsamt in Deutschland meint nun, mein Mann hätte Anspruch auf Arbeitslosengeld in Schweden.. nein, hat er nicht, er ist nicht im System, da nicht mindestens ein Jahr hier und keine Personennummer! Also kein Verischerungsschutz auch weiterhin. Einzige Möglichkeit, er reist noch diesen Monat zurück... dann gilt die 4 Wochen Rückversicherungspflicht..
Also Fähre gebucht. Und Sohn will mit. Ihm fehlt die deutsche Sprache immer mehr und er kann es nich´t erwarten zurück zu fahren.
Und die Mädels?
Ja.. die bleiben noch bis Mitte Juni, mein Praktikum endet Ende Mai und die Tochter möchte so gern noch das Schuljahr in Schweden komplett machen. Also fahren Männer und Hund nächste Woche zurück und wir Mädels folgen nach 2 Wochen. Sehr schade, dass ein fader Beigeschmack wegen Behördenstreß bleibt, aber die EU-Freizügigkeit steht halt nur auf dem Papier. Solang nationale Sicherungssysteme so unterschiedlich sind, wird ein Pendeln kaum möglich sein. Man hat keine Wahl wo man verischert ist. Das schwedische System trägt nur Verantwortung für alle mit Personnummer, also die, die mindestens 1 Jahr hier leben. Und das deutsche System tritt einen raus, sobald im Ausland seinen Lebensmittelpunkt angibt. Der Schwede geht davon aus, dass Deutschland die Verantwortung für seine LAndsleute solang trägt, bis diese sich woanders fest niedergelassen haben : Aufenthalt mindestens 1 Jahr nach schwedischer Definition.
Das System ist solidarisch aufgebaut.

Ebenso verhält es sich bei der OGS.. hat man den Vertrag abgeschlossen, so zahlt man. Egal, ob man Anspruch auf die Betreuung hat oder nicht. Da mein Mann nun wieder zu Hause ist, haben wir keinen Anspruch mehr auf das Fritids, zahlen aber noch bis Ende Juni. Das liegt daran, dass wir mit den 120 Euro im Monat (was weniger als in Deutschland ist) für beide Kinder ja nicht die Leistung der Betreuung zahlen, sondern uns nur mit dem Beitrag an dem steuerfinanzierten solidarischem System beteiligen. Alle zahlen, damit die, die es nutzen müssen, es auch nutzen können. Alle tragen alle.. solidarisches System.
Man hört es vielleicht raus, mir ist hier erst deutlich geworden, wie sehr marktgepräkt unser System in Deutschland ist..bzw unser "Rechtsgefühl". So denken wir immer, wenn wir es bezahlten, dann können wir es auch nutzen. Aber eigentlich bezahlen wir es nicht, sondern beteiligen uns nur mit einem kleinen Beitrag an den Gesamtkosten.

Wunsch für die Zukunft :
Alle Kinder in Deutschland sollten fest bis 14 Uhr incl gesundem Mittagessen in der Schule betreut werden. Steuerfinanziert!
Wer über diese Zeit hinaus, eine Betreuung benötigt, der soll sie Beitragsfinanziert auch bekommen.. und zwar von heute auf morgen, angepasst an die Arbeitszeiten. Das heisst : Wer arbeitslos ist, oder nur bis 13 Uhr arbeiten, kann die OGS nicht nutzen, sondern kommt seiner elterlichen Verantwortung nach und betreut die Kinder zu Hause. Wer bis 16 Uhr arbeitet und einen Heimweg von 1 Stunde hat, der auch Anspruch auf Kinderbetreuung bis 17 Uhr.
Um den Personaleinsatz der Betreuung besser planen zu können, wird hier in Schweden wöchentlich die Arbeitszeit abgefragt.. und man kann auch Montags Bescheid sagen, dass man Donnerstags länger machen muß.. kein Problem. Betreuung über das hinaus, kann man haben.. aber dann bezahlt man pro Stunde. Funktioniert sehr gut.
Und in den Ferien läuft es genau so.. alle Eltern haben Anspruch auf Ferienbetreuung, aber nur an den Tagen, an denen sie arbeiten müssen. Hat man frei, hat man keinen Anspruch auf Kinderbetruung.
Lustig und nicht immer funktional ist hier das System, das alle Betreuungseinrichtungen 3 Wochen im Sommer schließen, da haben dann eben alle Eltern frei... da geht dann im öffentlichen Leben eben nix mehr.

Aber so kann es funktionieren... und es funktioniert gut!! Den Betreuungsauftrag für die eigenen Kinder haben wir Eltern! Und wer den nicht erfüllen kann, der kann Hilfssysteme in Anspruch nehmen.

So weit so gut.. ausgekotzt :)
Vi ses in Deutschland... und ich habe tausend Ideen im Gepäck.
Davon abgesehen könnten wir in Deutschland mal deutlich projektoffenen werden... manches muß man auch mal in der Praxis ausprobieren, um es dann für -gut oder Schlecht zu befinden :)

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Samstag, 9. Mai 2015
das feine Spiel zwischen Integration, Erhalt der eigenen Kultur
dem muß ich einen eigenen Bericht widmen.
Viel habe ich in Deutschland gesessen und die Debatten um Integration anderer Nationalitäten verfolgt. Nicht einfach. Zu Hause schwedisch oder deutsch sprechen, deutsches Fernsehen oder schwedisches? Traditionen auf schwedisch oder auf deutsch ausleben?
Das ist nicht immer leicht zu beantworten. Wir sprechen zu Hause deutsch. Der Sohn wünscht sich aber mehr schwedisch, damit er es besser lernen kann.
TV... wir sehen beides, deutsches und schwedisches... allerdings überwiegt bei uns Erwachsenen das deutsche TV....besonders wenn man Komiker sehen mag, so sind die Witze der schwedischen Komiker aufgrund der anderen Gesichte oftmals nicht nachvollziehbar.
Ebenso trifft man sich auch gern mal mit deutschen, da die die eigenen Probleme besser nachvollziehen können.
Vollständig integrieren will ich mich eigentlich auch nicht, denn es gibt auch Traditionen und übliches, was man gern weiter macht. Käsekuchen... eine Stulle zum Mittagessen... Kaffeeetrinken ohne Terminbuchung.... ein bischen Deutsch sein, darf man, denke ich ´, auch nach außen tragen! Und so hat sich auch mein Verständnis für in Deutschland lebende Migranten verändert. Und ich denke, wir sollen in Deutschland offener und verständnisvoller sein, aber unsere eigene Tradition nicht verleugnen. Wenn in der deutschen Schule Schwein gegessen wird, dann wird es gegessen.. eine Fleischlose Alternative zusätzlich ist erstens für alle Religionen eine Lösung und auch für etwaige vegetarier! Warum verstehen wir in Deutschland nur so schwer, was akzeptanz und integration heisst? Wir müssen doch uns selbst nicht verleugnen!! Aber wir müssen lernen, andere Mentalitäten zu akzeptieren... neben unserer eigenen! Das eine muß nicht das andere ausschließen! Die Schweden lachen diesbezüglich gern über Deutschland...lagom gibt es in Deutschland nicht... Deutschland hat nur "ja" oder "nein"........

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lang nichts mehr gehört
Und das liegt eigentlich nur daran, dass mehr und mehr Alltag einkehrt.. und wir netten Familienbesuch hier hatten.
Was kann man sagen? Unsere Tochter ist angekommen, sie reitet hier, hat 2 dicke Freundinnen und unterhält sich recht sicher auf schwedisch. Unser Sohn hat jetzt gerade die Heimwehphase, hält aber daran fest, dass die Schule hier ihm viel besser gefällt. Er ist allerdings etwas gehemmter in der Sprache und so fehlen ihm im moment seine Freunde zum quatschen. Er hat auch hier Freunde und Kumpels, die sich freuen, wenn sie sich sehen... aber er kann noch nicht mitquatschen. Er wünscht sich nun, dass wir auch zu Hause vermehrt Schwedisch sprechen... ok, das versuche ich... aber das fällt recht schwer, da es ja eben nur eine Drittsprache ist bisher. Ich hoffe, dass auch er sich bald wieder wohler fühlt. Die Kinder traurig zu sehen, lässt einen nicht gut schlafen.

Bürokratisch geht es auch weiterhin chaotisch zu. Die Firma meines Mannes bat ihn, ein schwedisches Bankkonto für das Gehalt zu eröffnen.. und das Theater begann neu. Die erste Bank lehnte ab, dank Samordningsnummer, die zweite auch. Entnervt nutzte ich meinen freien Tag, um die Banken abzuklappern.. mein schwedisch ist bisher sicherer als seins... und siehe da.... die dritte Bank simmte zu. Namen aufegschrieben und nächste Woche wird mein Mann dort persönlich auflaufen... dann soll das wohl gehen. Bank 1 als Partner der Firma hat nun, anderer Ansprechpartner, auch zugestimmt...sei ja gar kein Problem.... 4 Ansprechpartner - 6 unterschiedliche Antworten... Schweden!!
Die Kinder gehen nun an 4 Tagen hier in die OGS, das gefällt beiden Super!
Tja...und Arbeitstechnisch bei mir.... ich habe viel über EU-Gesetze und EU-Integrationsrichtlinen gelernt, viel über den Eurpäischen Sozialfonds und Bewerbungen zur Projketförderung.
Außerdem werden die Stimmen hier immer lauter, dass Schweden mehr "sozial Företager" brauchen.. kurz gesagt, NPO´s, die sich durch ihr Angebot größtenteils selbst tragen. Und diese sollen dann schwer vermittelbare Arbeitssuchende aufnehmen, beschäftigen und vermitteln... es juckt in meinen Fingern... im Kopf steht ein Projekt :)
Um meinen PRaktikumsbericht näher zu erklären, was meiner Anleitung sehr schwer, habe ich nun sämtliche Leitungsfunktionäre besucht und konnte das Projekt recht einfach in einem Schaubild darstellen.. dies habe ich diese Woche den Kollegen vorgestellt, und diese waren begeistert.... das ist ein tolles Feedback. Also hat sich meine selbstgesuchte Aufgabe nun so verhalten : 3 Monate beobachten der Arbeitsabläufe und Projektumsetzung, Analyse des bisherigen Erfolgs, Fehlersuche und Zukunftsperspektive finden.... Danke FH... ich habe wirklich viel gelernt bisher....


Gibt es was zu meckern?? Ja.. es ist saukalt!!!!! Grad mal 10 Grad im moment.. so war das nicht abgemacht!!

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